Heute war ein langer Tag. Eigentlich ist alles so gelaufen, wie wir es uns gedacht haben. Die Flüge waren zwar sehr früh, aber sie waren angenehm.
Gegen 18h Ortszeit landeten wir in Kathmandu. Die Visaformalitäten waren recht zügig erledigt. Man muss ca. 40 EUR pro Person zahlen. Ich tauschte vor dem Visaschalter noch schnell Euro in Rupien um (im übrigen ist der Kurs ca. 1:10), aber für die Visagebühr wollte keiner die eigene Währung haben.
Das Chaos überraschte uns dann aber bei der Gepäckausgabe. Es gab eigentlich nur ein Gepäckband und das wurde von allen belagert. Die Leute nahmen auch Koffer vom Band, die ihnen nicht gehörten und ließen sie dann irgendwo liegen. Rund 1 Stunde nach der Landung waren wir dann endlich raus aus dem Flughafen, der eigentlich nur aus 1 Terminal besteht.
Der Reiseveranstalter empfing uns und ca. 20 weitere Teilnehmer am Ausgang. Dann wurden die Gepäckstücke in Kleinbusse verladen und wir ebenfalls - nicht jedoch ohne uns vorher dreist um ein dickes Trinkgeld zu fragen, und zwar mehrfach. Ich gab 10 EUR für uns beide - was recht viel ist - und kaum hatte ich das Geld gegeben, kam prompt die Forderung "Noch mal 10! So etwas habe ich ja noch nie erlebt. Natürlich hab ich nichts mehr gegeben, die spinnen wohl.
Die Fahrt zum Hotel war abenteuerlich. Es war dunkel und sehr chaotisch. Hier gibt es Linksverkehr. Die Stadt ist sehr voll, überall gibt es Geschäfte und Garküchen und die Straßen sind sehr schlecht. Abgesehen von den doch zudringlichen Leuten am Flughafen scheinen die restlichen Nepalesen eher friedfertig und freundlich zu sein.
Unser Hotel war recht ordentlich und hatte 3 (nepalesische) Sterne. Unser Zimmer war zwar sehr spartanisch, hatte jedoch sogar TV, a/c und Minibar. Hierzulande würde das Hotel nicht einen Stern bekommen, aber immerhin. Bei einer kurzen Vorbesprechung auf der Gartenterrasse des Hotelrestaurants lernten wir noch unsere beiden Mit-Trekker Harald aus Österreich und Alexander kennen sowie unseren Bergführer Ram (Foto v.l.n.r.: Chris, Alex, Harry, Ralf).
Wir tranken ein paar leckere Tuborg und aßen noch ein wenig - im übrigen sehr günstig und durchaus genießbar - und gingen dann auch schon auf das Zimmer, denn am nächsten morgen sollten wir schon um 5 Uhr zum Frühstück erscheinen.
Zurück im Zimmer - draußen spielte übrigens irgendwo in Kathmandu ganz laut eine Bar Rockmusik à la TNT - machten wir dann das erste Mal die Erfahrung mit unserem eigenen Chaos.
Denn es hieß nun, sich zu entscheiden, was in dem Tagesrucksack mitzunehmen ist und was in den großen Seesack kommt, den die Sherpas tragen. Ich entschied mich für Kamera und Weitwinkelobjektiv, Pass und Geld, ein paar wichtige Medikamente, Regenhose und -jacke, Sweatshirt, Powerriegel, Wasserblase, Mütze und feuchte Tücher. Somit war der Tagesrucksack schon ansehlich schwer. Der Rest wanderte in den Seesack, den man ja erst abends im Ziel wiedersehen würde.
Das ganze dauerte aber ganz schön lange, denn einerseits war mein Wunddesinfektionsspray ausgelaufen und ich musste die Sachen trocknen. Anderseits musste ich alles mehrfach rein- und rausräumen, weil ich was vergessen hatte.
Schließlich waren Ralf und ich fertig und riefen noch mal unsere Lieben an. Leider hatte Ralf keinen Empfang und ich konnte nicht angerufen werden. So sprachen wir nur kurz mit Mallorca bzw. Istanbul.
Todmüde schlief ich dann auch kurz daraufhin ein - so um ca. 1 Uhr. Ralf konnte wohl erst später schlafen.
Tag 1 war vorbei.
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