Der heutige Tag war geprägt von 2 echten Highlights: Erstens die Besteigung des ersten 5.000ers (Gokyo Ri) und zweitens die Überquerung eines Gletschers.
Der erste Teil, die Besteigung des Gokyo Ri, war die Hölle. Ich stellte meinen Wecker auf 3.30h Uhr und wir trafen uns um 3.50h in der Stube. Dann gab es ein wenig Tee und ich aß noch Kekse und einen Powerrigel. Ohne richtiges Frühstück gingen wir los. Der Gokyo Ri hat 5.350m Höhe und von unserer Lodge waren es noch ca. 600 Höhenmeter bis zur Spitze.
Wir waren mit Führer 6 Personen und hatten Kopflampen an(s. Foto mit Harald), weil es draußen stockfinster war. Und es war bitterkalt. Zunächst mussten wir noch über einen flachen Fluß, der in den See mündet. Wir sprangen also im Schein unserer Kopflampen von Stein zu Stein über Wasser. Was für ein Tourauftakt.
Der ganze Aufstieg dauerte ca. 2,5 Std. - eine einzige Qual. Es ist unbeschreiblich. Alexander lief mal wieder vor, wir voerloren ihn ziemlich schnell in der Dunkelheit aus den Augen. Der Rest der Gruppe hielt zusammen, auch wenn zumindest Harald auch schneller hätte gehen können.
Als wir dann oben angekommen waren, tröste uns natürlich der famose Ausblick für die Strapazen. Die Sonne war auch bereits aufgegangen. Der Blick auf die umliegenden Berge und vor allem auch auf den Gletscher (s. Foto) war beeindruckend. Wir machten oben viele Fotos und stiegen dann wieder ab. Der Abstieg war natürlich einfacher, aber immer noch sehr anstrengend.
In der Lodge trafen wir dann Ralf, frühstückten, packten unsere Klamotten und verabschiedeten Stefan und Sandra. Sie haben eine kleinere Tour gebucht und sind jetzt auf dem Weg zurück nach Kathmandu.
Ralf, Harald, Alexander und ich machten uns dann kurz darauf auf den Weg nach Dragnak, einem Ort kurz vor dem Pass zum Mount Everest, den wir dann am folgenden Tag gehen werden.
Der Weg führte uns zunächst von Gokyo aus die Seitenmouräne hoch (s. Foto mit See) und dann mitten über einen riesigen Gletscher. So etwas habe ich noch nie von der Nähe gesehen geschweige denn, ich bin jemals auf einen Gletscher gelaufen. Es ist unvorstellbar. Man sieht nur eine riesige Stein- und Geröllansammlung. Man meint, es wäre ein Steinbruch. Dazwischen gibt es ab und zu Seen im Gletscher. Dort kann man dann die Dicke des Gletschers erkennen, denn die zum Wasser abfallenden Seiten sind pures Eis. Die Steine und Felsen sind wahnsinnig schön. Zwar ist alles auf den ersten (und weiten) Blick Grau in Grau, aber wenn man dann unten ist, sieht jeder Stein anders aus. Viele sind marmoriert oder glitzern sehr stark. Am liebsten hätte ich viele mitgenommen, aber das ging leider ja nicht. Dicle hätte ihre wahre Freude gehabt.
Den Weg bin ich in Sportschuhen gelaufen, weil ich am rechten Fuß Probleme mit der Achillessehne habe. Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir die Lodge, die einen guten Eindruck macht.
Den Rest des Tages verbrachten wir im Gemeinschaftsraum, aßen Mittag- und Abendessen und wuschen Wäsche. Später schneite es sogar, so dass wir gar nicht wissen, ob es mit der Passüberquerung morgen klappt. Auf jeden Fall müssen wir morgen wieder früh raus, und zwar gehen wir um 5.30h los. Der Pass ist lang und wir werden ca 7-8 keinen Stopp machen können. Dann jetzt mal gute Nacht.
Unsere Tagesetappe (Gokyo - Dragnak):
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